F1 Online: Mein gratis Formel-1-Team

F1 Online: Mein gratis Formel-1-Team



Sonst kommt mir ja kein Free-to-Play-Game auf meinen Safari-Browser. Mickrige Ausstattung, eine Lernkurve wie die Lüneburger Heide: das billige Zeug verschwendet meine Zeit. Als begeisterter Motorsport-Fan werde ich aber wohl Codemasters “F1 Online” eine Chance geben. Das Game macht mich zum Chef und Piloten eines Formel-1-Teams. Die große Besonderheit ist der offizielle Segen des Formel-1-Veranstalters. Anders als bei “Pole Position”, “Racing Team Manager” und anderen Konkurrenzprodukten stehen keine Fantasieteams mit frei erfundenen Piloten am Start, sondern die großen Namen: Vettel, Schumacher, Alonso, Button; Mercedes, Ferrari, McLaren und Co. Ist diese gehobene Lizenzausstattung bereits Grund genug, sich dieses Free-to-Play-Game auf seinen PC oder Mac zu laden? 

Micro Machines auf dem Mega Drive:
Hässlich aber lustig.
(Bildquelle: Mobygames)



Für mich ist die ungewöhnliche Draufsicht-Perspektive Grund genug, dem Ding eine Chance zu geben. Erinnert mich so sehr an mein geliebtes “Micro Machines” auf dem Mega Drive. Der Platinen-Prototyp mit zwei zusätzlich aufgelöteten 9-Pin-DSUB-Steckern zählt zu den wenigen Schätzen, die ich bei der Räumung meiner Sammlung vor einiger Zeit einfach nicht weggeben konnte. Was haben wir uns zu viert über Badewannen und Esstische gejagt, damals in der Joker-Redaktion bei den Arbeiten am Megablast-Sonderheft. Bei “F1 Online” umfasst das Feld 24 Starter. Könnte klasse werden. Blöd halt: Wenn man ein Privatrennen initiiert, lässt sich das Grid mangels Computer-Piloten nicht zur vollen Stärke auffüllen. Schwach. 

Drei Schichten an Farben, Aufklebern 
und Dekors lassen sich übereinander anbringen.
“Forza 4” kann mehr, kostet aber auch mehr.

Was ich mag
Das Spiel läuft auf jedem üblichen Browser und ist free-to-play: Ausprobieren kostet also nichts. Anmutung und Handhabung machen einen guten Eindruck im Vergleich mit anderen Gratis-Browser-Games. Dank offizieller Lizenz kann jedermann mit bzw. gegen seinen Lieblings-Teams und -Piloten fahren. Bares Geld bezahlt nur, wer sich zusätzliche Ausstattung erkaufen möchte, zum Beispiel die beschleunigte Entwicklung neuer Fahrzeug-Teile.

 

Auf der grünen Wiese wächst das
Hauptquartier des Teams heran. Jedenfalls
sofern ich als Teamleiter was kann, und
außerdem die Rennen nicht vergeige.

 

Und was weniger
Viele wichtige Ausstattungs-Merkmale werden erst im Lauf der kommenden Monate nachgereicht: Dazu zählt die Simulation kompletter Grand-Prix-Wochenenden inklusive Boxenstops und Qualifying. Aktuell besteht ein Wochenende nur aus einem Rennen. Was eigentlich gar nicht geht: die Streckenauswahl beim “Schnellen Rennen”: In der bisher spielbaren Software-Version kann man keinen Einfluss darauf nehmen, sondern wird zufallsgesteuert auf irgendeiner Strecke abgesetzt. Extrem doof.

FazitDie Ausstattung ist für ein Gratis-Game okay. Das “nur” der Jahrgang 2011 simuliert wird, will ich gar nicht kritisieren. Aber im Vergleich mit vollwertigen Management-Simulationen fehlen mir trotzdem viele Komponenten: dem Management-Teil unter anderem die Sponsoren-Verhandlungen, dem Pilotenteil Avatare und der Nervenkitzel von Senken und Kuppen. Allerdings soll das Spiel nach Start im Sommer ständig wachsen, beispielsweise um die Anbindung an soziale Netzwerke und Codemasters eigenes Racenet-Netzwerk via OpenID. Immerhin: Was da ist, hat Niveau und macht mir mehr Spaß als die meisten Browser-Games. 

Wer mehr über den Managament-Teil und die Racing-Action wissen möchte, dem lege ich meinen kompletten Vers auf auf T-Online ans Herz.
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2012-05-23T09:31:00+02:00

Über mich

Spieleschreiber, das sind im Wesentlichen ich – Richard Löwenstein – und freie Kollegen, mit denen ich auftragsbezogen zusammenarbeite. Ich bewege mich seit 1984 in der Software-, Games- und Medienindustrie. Das Wort Spieleschreiber (“gamesauthor”) bezieht sich auf  die Tatsache, dass ich über Computerspiele schreibe und sie außerdem entwickle und produziere

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