Extrascharfe Zombie-Apokalypse: The Last of Us Remastered im Test

Extrascharfe Zombie-Apokalypse: The Last of Us Remastered im Test

Gibt ja momentan nicht allzuviel spielbaren Stoff, der das Hochfahren der PlayStation 4 rechtfertigt. Die verschärfte Version von “The Last of Us” ist aber einer. Machen wir´s kurz und schmerzlos: Hab für T-Online einen Bericht über “The Last of Us Remastered” für PS4 verfasst. Ich darf ein paar Auszüge reichen?:

Verblüffend alt: So sieht das vielfach preisgekrönte PlayStation-3-Original des Survival-Thrillers “The Last of Us” aus, wenn man es im Vergleich mit der überarbeiteten Fassung für PlayStation 4 betrachtet. Dabei hatte sich der US-Entwickler Naughty Dog für die Remastered-Edition gar nicht so arg viel vorgenommen. Die Bildauflösung sollte gesteigert und der Spielfluss erhöht werden. Das Gameplay blieb unangetastet. Diese kleinen Veränderungen hinterlassen bleibende Eindrücke.

Viel Schleich viel Ehr: Bin das Game Over gar nicht mehr gewohnt, wenn ich mal Deckung ignoriere. Wohl zu viel Call of Duty gespielt.

Viel Schleich viel Ehr: Bin das Game Over gar nicht mehr gewohnt, wenn ich mal Deckung ignoriere. Wohl zu viel Call of Duty gespielt.

Handlung und Spielablauf bleiben unverändert. Das Schicksal bringt den knurrigen Mitfünfziger Joel und das aufmüpfige Gör Ellie zusammen. Gemeinsam kämpfen sie um das Überleben in einer Welt, in der die meisten Menschen nach einer schrecklichen Epidemie zu blutrünstigen Bestien mutiert sind. Die Portierung auf PlayStation 4 konzentriert sich vorrangig auf technische Verbesserungen nebst etwas Feintuning an der Steuerung.

Der Spielablauf ist und bleibt geprägt durch ein recht spannungsreiches Gefüge aus Dialogen, Nahkämpfen, Reaktionstests und Schießereien aus der Deckung. Nach wie vor könnte man “The Last of Us Remastered” ankreiden, dass es seinen Schwerpunkt etwas zu sehr auf Quicktime-Reaktionstests legt und dass sich die Herausforderungen nach einigen Stunden wiederholen. 

Außerdem wird Videoauflösung von 720p auf 1080p maximiert. Die Verdoppelung der Bildwiederholrate von 30 auf 60 Frames pro Sekunde tut dem Spielgefüge gut. Wenn die Third-Person-Verfolgerkamera anlässlich eines überraschenden Mutantenangriffs einen dramatischen Schwenk hinlegt, sorgt diese gesteigerte Geschmeidigkeit für eine spürbare Wirkung des Schockeffekts.

Was wir mögen
Auf der Blu-ray-Disk sind die Einzelspieler-Kampagne und ein Multiplayer-Modus enthalten, zusätzlich die Singeplayer-Erweiterung “Left Behind” und die beiden Mehrspieler-Addons “Abandoned Territories” und “Reclaimed Territories”. Wer seine Figuren auf PS3 mit Hüten, Gesundheitstuning und anderen Kleinigkeiten aus dem PlayStation Store individualisiert hat, bekommt die Ingame-Käufe auf der PS4 automatisch freigeschaltet.

Was wir nicht mögen
Der Hersteller will seine die Streaming- bzw. Nachlade-Technik überarbeitet und dadurch die Soundprobleme und Popup-Grafikartefakte der PS3-Version eliminiert haben. Klappt nicht ganz: Es kommt immer noch vor, dass Bäume sichtbar ins Bild ploppen und grob aufgelöste Elemente plötzlich an Feinzeichnung gewinnen. Die deutschen Übersetzung bleibt halbherzig: Die Synchronsprecher leisten zwar gute Arbeit, aber durch einige englische Bildtexte verlieren Teile der Handlung an Charme und Verständlichkeit.

Der Schöne und das Biest.

Der Schöne und das Biest.

Fazit
Liebhaber von spannungsreichen Horror und packendem Überlebenskampf müssen “The Last of Us” erleben, auf der PlayStation 4 erst recht: Das Spielerlebnis profitiert von der aufgehübschten Grafik und dem beschleunigten Bildaufbau. Kaum zu glauben, wie grobkörnig und pixelig das vor einem Jahr noch so hochgelobte PS3-Original im direkten Vergleich aussieht. Schade, dass Sony den Besitzern PS3-Originals kein gutes Angebot für ein Update auf die PS4-Fassung macht. Für sie lohnt sich Neukauf angesichts des doch recht stolzen Kaufpreis nicht.

Soweit ein kleiner Geschmackstest aus dem Originaltext. Mehr über 1080p, die neue Engine und deren sichtbare Wirkung beim Vergleich zwischen den Spielfassungen für PS3 und Ps4 steht in meinem Bericht für T-Online zu lesen.

2014-08-05T16:35:09+02:00

Über mich

Spieleschreiber, das sind im Wesentlichen ich – Richard Löwenstein – und freie Kollegen, mit denen ich auftragsbezogen zusammenarbeite. Ich bewege mich seit 1984 in der Software-, Games- und Medienindustrie. Das Wort Spieleschreiber (“gamesauthor”) bezieht sich auf  die Tatsache, dass ich über Computerspiele schreibe und sie außerdem entwickle und produziere

Meine Arbeiten

Aktuelles